9. Juni 2015


Hallo.

Mein Auslandsjahr ist fast vorbei. Ich habe noch 3 Tage in Texas, am Freitag gehts für mich endlich wieder nach hause. Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen traurig bin das hier alles zu verlassen, dieses Jahr war sehr emotional für mich und ich bin froh dass ich bald meine Freunde und Familie wiedersehen kann. Es ging irgendwie so schnell um, es kommt mir wie gestern vor dass ich auf die Countdown app meines handys gestarrt habe und diese noch über 200 Tage angezeigt hat. Jetzt schaue ich gar nicht mehr drauf. Ich habe hier so tolle Freunde gefunden. Ich möchte irgendwie noch nicht gehen. Es macht mich traurig mein Leben hier hinter mir zu lassen.

Ich bin schon am Packen. Es wird ernst..

Küsse,

F.


13. April 2015


Hallo Ihr.

Wie krass dass dieser blog wirklich noch existiert. Ich war 14 als ich das dort alles geschrieben habe. Das ist so komisch das zu lesen. Irgendwie möchte ich an dieser Seite aber nichts verändern, das ist so eine schöne Erinnerung. Ich bin jetzt fast 17 und es hat sich eine menge geändert. Trotz allem würde ich diese Seite nicht anders gestalten, ich mag es sogar echt gerne. Ich habe mir hiermit euch sehr viel mühe gegeben. Naja, egal. Über das alles was mir damals durch den kopf gegangen ist kann ich ein wenig lächeln, aber bei manchen Sachen geht es mir noch sehr ähnlich. Ich wünschte echt ich hätte noch öfters Einträge hier gemacht. Das ist wie so ein altes Tagebuch zu lesen.

Ihr wollt vielleicht wissen was bei mir gerade so los ist, vielleicht auch nicht, das ist mir relativ egal. Ich lebe seit 8 Monaten in Amerika, genauer gesagt in Texas in der nähe von Dallas.

Ich bin hier als eine Austauschschülerin, und in 2 Monaten geht es schon wieder zurück nach hause. Ich lebe hier bei einer Gastfamilie, die wirklich sehr sehr toll sind. Ich liebe sie wirklich.

Am Anfang war es sau komisch sich an den ganzen amerikanischen lifestyle zu gewöhnen, aber mittlerweile ist das hier alles ganz normal für mich. Es gab Phasen mit viel Heimweh, aber die habe ich auch schon überwunden. Gerade macht es mich eher ein bisschen traurig dass ich wieder nach hause gehen muss. Ich habe hier tolle freunde gefunden, und es wird schwer auf wiedersehen zu sagen. Meine Gastgeschwister, ein Bruder (10) und eine Schwester ( fast 9) werde ich so sehr vermissen. Ich habe sie so in mein Herz geschlossen. Aber ich freue mich schon o meine Eltern wieder zu sehen, meine Freunde, mein eigenes Bett.. 8 Monate gingen so schnell um. Ich kann gar nicht glauben dass es schon fast vorbei ist. Ich habe ja immer gesagt wie gerne ich weg möchte, in die große weite Welt. Ich habe es gemacht. Und jetzt wo ich mehr von der Welt gesehen habe erscheint mir alles ganz anders. Ich konnte meinen Horizont durch dieses Jahr wirklich erweitern und ich bin happy das hier gemacht zu haben. Noch 54 Tage bleiben mir übrig, scheiße. Krass oder?

Ich konnte damals nicht voraussehen dass ich sowas mal mache. Ich habe nicht mal davon geträumt.

Amerikaner sind anders, manchmal auf eine gute, manchmal auf eine schlechte weise. Highschool zum Beispiel ist einfach so so anders, man kann das kaum mit Deutschland vergleichen. 

Mittlerweile spreche ich fließend englisch. Es kann sein dass dieser text ein bisschen abgehackt und komisch klingt, das liegt daran dass ich so selten deutsch rede. Ich denke und träume auch größtenteils in englisch, dass ist immer so komisch die Sprache in meinem kopf umzustellen.

Ist überhaupt noch irgendwer auf dieser 'Plattform' aktiv? vor 2 Jahren war ich es ja einigermaßen, aber viele Leute haben das hier ja noch nie gelesen. 

Ich muss auch irgendwie erst mal wieder herausfinden wie man das hier alles managed und wie der ganze kram funktioniert. 

Ich habe es vermisst zu schreiben.

Bis dann,

F.

31.August 2013

 


Hallo Du.

Ich fühle mich nicht gut. Immer noch nicht, selbst dann nicht wenn alles perfekt zu sein scheint. Ich habe tolle Freunde, einen Freund der mich wirklich liebt, eine Familie auf die ich im Notfall zählen kann. Ich gehe auf Partys, bin recht beliebt und habe alles was ich brauche. Aber trotzdem ist da dieses allgegenwärtige Gefühl das mich nicht loslässt. Dieses ungute Gefühl, als würde irgendwas nicht stimmen. Selbst wenn man alles hat, hat man doch nichts. Und ich meine ich rede wirklich nicht von Geld, wenn ich ‚Alles’ sage. Ich meine die Dinge die wirklich zählen. Und die Dinge sind in meinem Leben vorhanden. Nur irgendwie bekomme ich es nicht auf die Reihe glücklich zu sein. Für ein paar Momente vielleicht. Einige Sekunden. Doch dann beginnen mich die Realität und alle Gedanken wieder einzuholen. Ich weiß nicht was mit mir nicht stimmt. Ich sitze mit meiner Familie am Tisch jeder redet. Nur ich sitze da, ignoriere alles, kann das alles nicht mehr sehen, will am liebsten raus. Ich würde am liebsten meine Sachen packen und einfach verschwinden. Ich will raus aus diesem Loch. Ich will nicht mehr eingesperrt sein. Wenn ich mit meinen Freunden zusammen bin, ist es als gäbe es nur uns und unsere Freiheit. Doch dann, manchmal gibt es Sekunden in denen ich plötzlich zurückfalle. Ich sehe alles vor mir, wie alles kaputt geht. Das ich nicht genug bin. Das es nicht reicht. Das es vielleicht wieder nur oberflächlich ist. Dann bin ich wieder tief getroffen. Könnte schreien, das Glück ist wie weggeblasen. Und dann wird alles grau und dunkel die Farben wie weggewischt und ich falle. Ich verdränge diese kurzen Momente der Angst. Sie halten nie lange an, ich drücke sie an den Rand meines Verstandes und achte nicht länger darauf. Aber trotzdem sind sie irgendwie da. Es verdirbt mir die Laune, auch wenn ich danach bin wie zuvor. Ich habe keine Ahnung was falsch mit mir ist, dass ich nicht einmal glücklich sein kann. Ich versuche es wirklich. Habe alles dafür getan. Ich jammere nur herum. Ich bin wirklich kein guter Umgang, bin nicht nett. Nur wie, wie soll ich das ändern? Ich habe es versucht, ich habe mir Dinge vorgenommen. Ich habe wirklich gedacht irgendwie schaffe ich das. Im Endeffekt passiert dann aber doch nichts. Alles bleibt wie es immer war, nichts verändert sich. Ich bin einfach zu naiv und zu schwach um wirklich irgendwas an meiner Einstellung zu ändern. Oder zu faul. Wer weiß. Ich bin am Ende weiß nicht wie ich noch weiter damit umgehen soll. Ich habe mehreren Leuten versprochen mich nicht mehr zu schneiden, mir keine Schmerzen mehr zuzufügen. Ich war wieder so kurz davor. Der Drang etwas zu spüren, das ich ausgelöst habe, etwas das ich spüre ohne Angst zu haben es nicht zu spüren. Ich kann fühlen, in diesen Momenten. Ich bin real, ich bin hier.  Ich will es so sehr. Aber ich darf nicht. Sonst verfalle ich wieder in alte Muster. Ich will nicht in diese Emo Kiste gesteckt werden. Ich will eure Aufmerksamkeit nicht. Ich will doch nur einmal richtig glücklich sein. Als das alles mit David angefangen hat, war ich sogar Tagelang glücklich. Aber genau dann, wurde ich krank. Ich meine, was stimmt denn nicht mit mir? Wieso lassen mein Körper und mein Verstand mich nicht glücklich sein? Es spricht doch alles dafür. Liegt irgendein Fluch auf mir? Vielleicht bin ich ja zu ewigem Unglück verdammt. Ich habe keine Ahnung, aber so weitermachen will ich nicht. Wenn ich dann wieder alleine bin, ist es als wäre nichts passiert. Als hätte ich keinen tollen Freund, keine Freunde oder Partys. Es ist als wäre ich das schüchterne Mädchen von früher. Ich habe das so satt. Wie ich immer in ein tiefes Loch falle, wenn ich dann plötzlich wieder alleine bin und niemand mehr da ist. Ich weiß wirklich nicht was ich getan habe, womit ich das verdient habe. Jeder andere schafft es doch auch. Warum ich nicht? Ich bin einfach zu unfähig. Zu dumm. Ich habe wirklich alles, was sich jeder normale Teenager wünscht. David zum Beispiel. Er ist beliebt, er sieht gut aus, hat Muskeln und ist ziemlich süß. Meine Freunde, die auch irgendwie alle beliebt sind und viel feiern. Meine Wochenenden an denen ich nur am Feiern bin. Meine Familie, die immer da ist wenn ich sie brauche. Die Schule, in der ich auch nicht wirklich schlecht bin. Geld, ein Dach überm Kopf, genug Essen und eigentlich alles. Aber warum bin ich so? So verdammt traurig, egoistisch und verbittert? Was ist denn das? Ich fange wieder an mich in Rage zu reden. Ich kann’s nicht verstehen. Wenn man doch alles hat, warum bin ich dann immer noch so negativ? Woher kommt dieses Gefühl? Ich hasse dieses Gefühl. Ich hasse es so sehr. Ich hasse es, das ich deswegen so viel Kiffe. Das ich deswegen angefangen habe zu rauchen und zu trinken. Das ich deswegen Nähe suche, und einen Freund dem ich nicht alles anvertrauen kann. Ich weiß David würde es verstehen, oder er würde es wirklich versuchen. Ich weiß er würde mich nicht sofort verlassen. Aber trotzdem könnte ich ihm nie alles sagen. So wie ich nie irgendwem was erzähle. Ich will niemanden auch noch mit meinen Problemen belasten, schließlich hat jeder bestimmt mindestens genau so viele Probleme, wenn nicht sogar mehr. Ich habe einfach nicht mehr die Lust, mich damit rumzuquälen. Nichts hat doch einen Sinn. Ob ich nun gut in der Schule bin, oder nicht. Ob ich nun rauche, trinke, kiffe oder nicht. Ob ich nun einen erfolgreichen Job habe oder nicht. Ob ich nun Gesetze respektiere oder nicht. Ich werde am Ende sterben, und niemand danach wird wissen das es mich gegeben hat. Ich bin nur ein winziger, minimaler Bestandteil dieser Welt. Und ich bin vergänglich, bin unwichtig und so unreal. Was hat einen Sinn? Soll ich hart arbeiten für die Schule, soll ich später einen erfolgreichen Bürojob haben und 20 Stunden am Tag arbeiten, nur um nachhause zu kommen, zu schlafen und dann jeden Tag aufs neue meine Stunden absitzen? Soll ich mein Leben damit verschwenden diszipliniert und gehorsam zu sein? Ich lebe nur einmal! Ich will nichts verschwenden. Ich möchte einfach nur leben, und zwar richtig. Mit allem was dazu gehört. Ich will einen Scheiß Job haben, ich will eine WG und ganz viele Partys. Ich will für immer jung bleiben, ich will niemals erwachsen und spießig werden. Ich will rauchen und trinken und ich will Sonnenuntergänge genießen.  Ich möchte mich volltattoowieren lassen mit Erinnerungen, ich will laut Musik hören, ich will Sex haben und Menschen küssen. Ich will richtig real sein. Ich will alle schönen Dinge erleben. Und am Ende meines Lebens will ich sagen können wie toll es war. Wie gerne ich alles nochmal erleben will und das es sich gelohnt hat. Und deswegen will ich hier jetzt weg. Ich möchte nicht mehr länger warten, meine Jugend ist kurz. Dafür muss ich aber erst mal aufstehen. Muss diese negative Einstellung schleunigst loswerden. Denn das hält mich nur davon ab zu leben. 

Ich liebe meinen Freund wirklich. Ich liebe es, wie wir zusammen lachen, wir wir nachts einfach auf der Straße sitzen, mit einer Kippe in der Hand und die sterne beobachten. Ich liebe es wie er mich hochhebt, wie er mich küsst und wie er mich ansieht. Er ist momentan das perfekteste in meinem Leben. 

Kuss.

8. August 2013


Hallo Du.

Es ist verdammt lange her das ich dir geschrieben habe, und dafür möchte ich mich bei dir entschuldigen. Es ist viel passiert. Sehr viel. Man könnte sagen mein leben hat sich um 180 grad gedreht. Ich bin jetzt ein komplett anderer Mensch, denke in eine ganz andere Richtung. Seit ich K. verlassen habe, verläuft mein leben mehr oder weniger wie ich es mir wünsche. Ich gehe zu oft feiern, mache zu oft dinge die ich im nachhiein bereue. Ich rauche viel. Es lebe blaue gaulioses. Vielleicht habe ich gelogen und es ist doch nur schlimmer geworden. Mir wird jetzt erst klar, was ich da angestellt habe. Ich bin dabei mich zu zerstören. Ich merks an dem Stechen in meiner Brust, dieses immer allgegenwärtige gefühl der niedergeschlagenheit. Ich bin nicht mehr die alte, ein wrak meiner selbst. In anderer Hinsicht bin ich zufriedener. Ich überspiele die Panik, ich verdecke sie, betäube sie mit Drogen und Alkohol. Ich esse kaum noch. Das blut rinnt meinen arm hinunter und tropft auf die weißen, kalten Fliesen. Ich weiß nicht wohin mit mir, wer ich bin. Ich kenne mich kaum. Das ist das schlimmste. Ich kann mir selber keine Fragen mehr beantworten, habe total die Kontrolle verloren. Mein Leben ist ein Film, nur ich scheine nicht die Hauptperson zu sein. In letzter Zeit werde ich viel mit sterben und tod konfrontiert. Ich denke zu viel. Und die, die denken haben gleich verloren.

Kuss.

16. März 2013

Hallo Du.

Leben ist einfach nur bescheuert. Wozu das alles? Wozu diese qual?

Am liebsten würde ich schreien. Ausrasten. Ich gehe viel zu oft feiern, und vernachlässige meine Schule. Aber hey, ist doch eh alles scheiß egal.

Kuss.

 

11. März 2013

 

Hallo Du.

Ich will nicht mehr. Alles geht kaputt. Überall Scherben. Ich liebe ihn nicht mehr. Habe ich ihn je geliebt, 0der war das nur der wille zu lieben, zu vergessen? Ich kann das nicht mehr. Ich will das nicht mehr. Ich will kein Theater mehr spielen, ihm nichts vormachen. Wozu führt das? Aber ich will dieses Gefühl nicht aufgeben. Immer wenn er da war, habe ich mich anders gefühlt. Reine Vorstellung? Mit ihm rumzumachen, ist keine Liebe. Lust, die ich nicht einordnen kann. Ich will nicht mehr. Es tut irgendwie weh, an ihn zu denken. Abscheu? Nein. Aber irgendwie abstoßend. Ich will so nicht weiter machen. Ich habe mich geritzt. Zum aller ersten mal in meinem ganzen Leben. Ich war zu betrunken, wollte etwas Spüren. Samstag war die Party des Jahres, ich habe mich verloren. Bin anders geworden. Ich habe mich so sehr verändert. Andauernd nur "ich will", wie egoistisch das klingt. Sonntag wurde ich getauft. Klingt bescheuert, aber ich habe es für die Konfirmation gebraucht. Noch einmal Unterricht und dann ist der Scheiß endlich vorbei. Ich fühl' mich echt nicht gut. Ich habe heute Mathe total verkackt! Aber was solls. Ich sollte einfach aufhören so viel zu denken.

Eine Person, die ich sehr vermisse schreibt nicht mehr zurück. Ich habe Angst.

 

In Liebe,

Finja.

25. Februar 2013

 

Hallo Du.

Ich will hier raus. Ich will nicht mehr da sein, nicht existieren. Ich bin dumm und naiv. Vielleicht berichte ich erstmal über das, was in der letzten Zeit passiert ist. Ich war betrunken, und das nicht nur einmal. Eigendlich war ich nie jemand, der sowas macht. Aber um den Schmerz zu ertränken, nehme ich jetzt auch härtere Maßnahmen in Kauf. Ich meine, was solls? Wen interresiert es schon? Wen stört es, wenn ich das mache? Richtig, Niemandem. Und ich weiß noch, wie wir uns früher ausgemalt haben, was wir in der Zukunft alles machen wollen. Erinnerst du dich? Eine Weltreise. Ich wollte immer Autorin werden, und dann in die USA ziehen. Ich träume immernoch davon. Ich wollte immer einen Freund haben, den ich küssen kann, der für mich da ist. Jetzt habe ich einen Freund. Ich hätte nie erwartet, das es so kompliziert ist. Nicht in hundert Jahren. Aber es gibt auch schöne Seiten, das muss ich zugeben. Einerseits macht es mich glücklich, oder lässt mich lebensfroher sein. Auf der anderen Seite verwirren mich meine Gefühle. Ich bin so unglaublich unsicher und naiv. Es ist anstrengend immer für eine Person zur Verfügung zu stehen. Ich will das nicht mehr. Doch, ich will es. Aber diese ganzen Probleme, die auftreten wären so leicht zu nichte gemacht. Es macht mir Angst, nicht mehr mit ihm zusammen zu sein. Meiner Meinung nach, gehört er jetzt einfach in mein Leben. Aber wie kann ich mir sicher sein, das es Liebe ist? Wie soll ich sagen, was ich fühle, wenn ich doch sonst auch nur Taubheit und Angst gespürt habe? Das alles ist Verwirrend und macht mir Angst. Ja ich habe Angst, unendliche Angst. Aber mein Opa lebt noch. Wieder ein Grund sich Sorgen zu machen. Es geht ihm schlechter, das sieht man ihm auch an. Gestern habe ich ihn besucht. Das einzige wozu er in der Lage war, war leise zu flüstern und sich nach dem Essen zu übergeben. Es tut weh ihn so zu sehen. Ja, dieses Thema habe ich schon unendlich mal durchgekaut, aber das lässt mich nicht los. Schließlich geht es hier um eine Person meiner Familie, dass kann ich einfach nich so hin nehmen, ich wette das könnte keiner von euch. Aber wie soll ich so weiter machen? Ich kann das nicht. Das Leben fällt mir auf den Kopf. Die eiskalte Realität. Ich bin verloren in einer Welt voller Nebel. Mein Computer ist kaputt, weswegen ich einen Monat nichts geschrieben habe. Ich denke, meine Einträge werden unregelmäßiger und seltener werden. Wobei; das hier ließt kaum jemand.

Kuss.

31. Januar 2013

 

Hallo Du.

Heute war ein besserer Tag. Ich war beim Konfirmandenunterricht, etwas, das ich eigendlich nur wegen des Geldes machen wollte. Ich glaube nicht wirklich an Gott. Das hast du auch nie, erinnerst du dich? Ich weiß noch, unsere langen Dsikusionen darüber. Wie kann es einen Gott geben, wenn die Welt so ungerecht ist? Wieso erhört er nie Gebete? Es gibt so viele Menschen auf der Erde. Zu beten, bringt nichts. Ich wette, jede Sekunde werden Gebete aufgesagt. Doch wie kann Gott, an den ich einfach nicht glauben kann, eines erhören? Wieso heißt es, wenn etwas gutes geschieht, dass das Gott war? Glaubt man wirklich, dass Gott sich Zeit genommen hat, für jeden einzelnen von uns? Dabei sind es so viele Menschen. Ich kann daran nicht glauben, und ich will es auch nicht. Ich glaube, hier gehen die Meinungen außeinander. Keine Frage - ich respektiere jeden, der an Gott glaubt. Trozdem gefällt mit der Konfirmanden- Unterricht. Eigendlich bin ich auch hingegangen, um mehr über mich heraus zu finden. Ich weiß nicht wer ich bin, nicht im Geringsten. Ich habe keine Ahnung, wie ich das ändern soll. Aber stumm rumzusitzen und abzuwarten bringt nichts. Heute sollten wir aufschreiben, was wir unsermeinung nach gut können. Mir ist nichts eingefallen. Jeder sollte seinen Zettel vorlesen. Und dann saß ich da, hatte nichts und fühlte mich schlecht. Ich kann nichts. Ich bin unfähig Dinge zu tun. Doch dann ist etwas passiert, was mir eine Menge Kraft gegeben hat. Nachdem man vorgelesen hatm konnten die anderen sich melden um zu ergänzen, was die Person aus deren Sicht noch gut kann. Nach meinem Schweigen, schoss aufeinmal ein Arm in die Höhe. Meine beste Freundin. "Sie kann gut schreiben, sie schreibt Geschichten. Sie bringt mich immer zum lachen, sie hört mir immer zu. Sie ist eine sehr gute Freundin." Ich war überglücklich. Eigendlich ist R. nicht so. Sie sagt nie offen was sie denkt. Aber heute, hat sie es vor allen gesagt. Das hat mir Mut gemacht. In dem Moment hatte ich sie unendlich lieb. Wie absurt. Manchmal bringt das Leben auch gute Seiten. Selten - aber doch. Es stürmt draußen, regen prasselt gegen die Fenster. Irgendwie ist das sehr beruhigend. Ich mag den Regen. Er gibt mir das Gefühl nicht alleinde zu sein. Ich lausche gerne dem plätscherndem Geräusch des Regens. Ich sitze hier und schreibe. Es ist schon spät. Ich sollte mich hinlegen, mal ausschlafen. Ich mag die Stille. Meine Gedanken sind viel lauter, klarer, ich kann mich besser verstehen. 

 

Süße Träume,

F.

30. Januar 2013

 

Hallo Du.

Ich möchte dir etwas über meinen Großvater erzählen. Er ist einer der Gründe, wieso ich mich nicht besonders wohl in meiner Haut fühle. Wie soll ich es nur erklären? Wo soll ich anfangen? Er hat Krebs. Schlimmer Krebs. Auf der Stelle könnte ich anfangen zu weinen, wenn ich das hier schreibe. Aber meine Mutter sieht mich über den Laptoprand hinaus an. Ich muss mich zusammenreißen. Mein Opa wird bald sterben. Das hat mir auch mein Vater gesagt. Aber wie kann ich, wie soll ich das aktzeptieren? Einfach so? Ich will das nicht. Ich will nicht das er geht. Was für ein egoistischer Gedanke. Er ist es doch, der leiden muss. Er ist es, der zusehen muss, wie alle anderen um ihn herum sich Sorgen machen, weinen und ihm gut zureden. Ich stehe manchmal da, lausche meiner Familie. "Es wird nicht wehtun. Du musst keine Angst haben." oder "Vielleicht sollten wir nochmal die ganze Famile versammeln, damit er sie vorher nochmal alle sehen kann.." Bei diesen Worten schnürte es mir die Kehle zu. Tränen schossen in meine Augen, und ich lief leise die Treppe hinauf, ins Bad. Wird er wirklich sterben? Einfach nicht mehr existieren? Ich habe furchtbare Angst. Doch er ist es, der das durchstehen muss. Er muss leiden. Nicht ich. Egoismus. Ich könnte weinen, schreien, zusammenbrechen. Doch ich muss star sein. Für ihn. Das schlimme an der ganzen Sache ist, das ich meinen Großvater kaum kenne. Ich wünschte, ich könnte behaupten, wir ständen uns nahe. Doch so ist es nicht. Um so schlimmer. Ich habe nie viel Zeit mich ihm verbracht. Und jetzt ist es zu spät. Ich kann die Zeit nicht zurück drehen. Außerdem wird mir schlecht, wenn ich ihn ansehe. Er sieht nicht natürlich aus. Das muss am Krebs liegen. Seine Haut ist grün-gelblich verfärbt. Es sieht unmenschlich und gruselig aus. Er hat lila Flecken, überall auf seinen Armen. Woher kommt das? Ich wünschte, ich könnte etwas für ihn tun, ihm helfen. Ich kann nicht mehr. Ich habe Angst.

 

In Liebe,

F.

29. Januar 2013

 

Hallo Du.

Was soll ich sagen? Wie soll ich beginnen? Ich musste einfach anfangen, dir zu schreiben. Dir mitzuteilen, wie ich mich fühle, denn du verstehst mich so oft nicht. Manchmal fragst du mich. "Was ist los mit dir? Wieso bist du so traurig?" Ich weiß nie was ich antworten soll. Denn was soll ich dir sagen? Das ich anders bin? Das ich anders denke, dass ich mich manchmal aus unergründlichen Dingen einfach nicht gut fühle? Das ich mich noch nie gemocht habe, oder das es mir einfach nicht gut geht? Nein. Natürlich nicht. Ich will dich nicht belasten. Ich will nicht, dass du meine Tränen siehst. Denn wenn ich erstmal anfange dir davon zu erzählen werde ich weinen. Ich werde nicht mehr aufhören können. Auf keinen Fall will ich das riskieren. Also lächle ich. Tag für Tag. Versuche fröhlich zu wirken. Von meinem Tag, will ich dir natürlich auch etwas erzählen. Wir haben momentan ja Praktikum. Um ehrlich zu sein, bin ich ganz zufreiden. Ich muss erst um halb 7 aufstehen, und bleibe bis um halb 1. Gegen Schule, ist das der reinste Vergnügunsspaß. Heute war ich außerdem beim Tanzen. Ich tanze mit meinem besten Freund. Um ehrlich zu sein, ich habe nie wirklich lust. Aber ich sehe so meine beiden besten Freunde. Und das macht mich etwas besser gelaunt. Manchmal wüsste ich garnicht, was ich ohne sie täte. Klar, ich erzähle auch ihnen nichts von mir oder meinen Problemen. Jedenfalls nicht die, die nicht offensichtlich sind. Aber ich kann sie mit dem belasten, was sie ertragen können. Ich kann mich bei ihen vom Alltag erhohlen.

Manchmal fühle ich mich so unglaublich unebrechenbar. Sinnlos, wetrlots, alleine, vergessen, winzig. Ich bin nur ein Mensch, inmitten einer Riesiger Menschenmasse. Wie ein Regentropfen in einem riesigen Ozean. Ich bin unbedeutend. Man wird mich vergessen. Niemand wird sich an mich erinnern. Die Vorstellung macht mich irgendwie traurig. Mein Leben ist so unbedeutend. Das Leben ist eigendlich total Sinnlos. Ich will nicht länger darüber nachdenken, das macht mir Angst.

 

In Liebe,

F.